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NEUNDE - on - TOUR





Die "wunden Füße", die im Tagebuch angesprochen werden, sind sicher vor dem Hintergrund der leidvollen Historie dieses Landstrichs vernachlässigbar. "1999 legten sechzig hochengagierte Jugendliche in einem internationalen Workcamp einen Geschichtslehrpfad zu den Arbeitslagern im Hitlerdeutschland an und wurden dabei von vielen Menschen und Organisationen unterstützt".

"Im März 1944 mussten fünfhundert Häftlinge die Volksschule von Neckarelz in die Zentrale der Neckarlager umbauen. Bis Juni 1944 kamen 2.000 Bauhäftlinge in den Lagern Neckargerach, Neckarelz-Alter Bahnhof unter. In den darauffolgenden Monaten wurden zusätzlich vier kleinere Nebenlager in Oberschefflenz, Asbach, Bad Rappenau und Neckarbischofsheim eingerichtet. Bis zur Evakuierung im März 1945 sind über fünftausend KZ-Häftlinge durch die Neckarlager geschleust worden. In den Neckarlagern waren nur Männer inhaftiert. Über ein Drittel kamen aus Polen, der Anteil der Russen und Ukrainer dürfte etwa bei einem Viertel, der von Franzosen über einem Fünftel gelegen haben. Die übrigen kamen aus weiteren zwanzig europäischen Ländern. Sie schliefen in den Lagern und arbeiteten zwölf Stunden in Tag- oder Nachtschicht als Bauhäftlinge im Stollen oder bei anderen Arbeitskommandos".


das Stollen - Innere                   

"Der »Führungsstab A8« der SS war im Braunen Haus von Neckarelz untergebracht, er überwachte das gesamte Projekt und war für Materialbeschaffung zuständig. Im »Büro Melzer« in Mosbach planten die Architekten von Daimler- Benz das Verlagerungsprojekt. Es wurden sechs Barackenlager für Zwangsarbeiter/-innen errichtet: Das Lager Hohl in Neckarelz für Ostarbeiter/-innen, das »Hammerlager« in Mosbach für SS-Strafgefangene, das Lager in Obrigheim für »Westeuropäische Fremdarbeiter «, das Lager in der Turnhalle in Mosbach für Italienische Militärinternierte (IMI) und für weitere die Lager Bahnhof Hassbachtal und Asbach. In allen umliegenden Ortschaften wurden zusätzlich Privatquartiere, Schulen, Tanzsäle und Räume in den Johannes-Anstalten requiriert".

"Es wurden vermutlich 3.000 Flugzeugmotoren DB 603, 605 im Stollen produziert. Dazu wurden mehrere Millionen Reichsmark investiert, Planungsstäbe eingerichtet, Facharbeiter umgesiedelt, Wachmannschaften rekrutiert, 5.000 KZ-Häftlinge und 5.000 Zwangsarbeiter/ -innen eingesetzt. Am Ende hatten tausend Menschen diesen »Einsatz« nicht überlebt. Neben der Produktion von Flugzeugmotoren war Daimler-Benz auch an der Sicherung der Maschinen aus Werken interessiert, die drohten, in den Einflussbereich der Roten Armee zu kommen".




"Mitte März 1945 wurde die Arbeit im Goldfisch eingestellt. Daimler-Benz fühlte sich für die Zwangsarbeiter/-innen nicht mehr verantwortlich. Während sich viele Deutsche selbständig nach Hause durchschlugen, wurden die Ausländer von der der SS in Richtung Stuttgart geführt. Später, von der US-Armee aufgegriffen, wurden sie zu sogenannten Displaced Persons. Es wurde Wohnraum für sie beschafft, medizinische Versorgung organisiert und vor allem dafür gesorgt, dass sie zu essen hatten. Ab Sommer 1945 kehrten sie in ihre Heimatländer zurück".

"In der letzten Märzwoche wurden jene, die noch irgendwie gehen konnten, unter Bewachung der SS ins KZ Dachau auf den Todesmarsch getrieben. Man schätzt die Zahl der Häftlinge auf viertausend. Viele, die in Dachau ankamen, wurden Mitte April 1954 auf einen weiteren Todesmarsch in Richtung Alpen getrieben. Für die anderen mehr als 800 Häftlinge wurde der Evakuierungszug zusammengestellt. Er erreichte nach drei Tagen Fahrt den Bahnhof Osterburken (30 km von Neckarelz entfernt). Die Häftlinge wurden von der US-Armee befreit".

"Täter oder Opfer erscheinen in dem Geflecht des Faschismus nicht als getrennte Gegensätze, sondern durch ein »und« verknüpft. Wie eine Person handelte, hing von der Sozialisation, dem Charakter und den Überzeugungen eines Menschen ebenso ab wie von den gesellschaftlichen Organisationen, den Herrschaftsverhältnissen und den ökonomischen Umständen. Trotzdem bleibt der grundsätzliche Unterschied, ob ein Mensch vor oder hinter dem Stacheldraht stand".




Immer wieder muß jungen Menschen erlebbar gemacht werden, dass diese barbarische Tyrannei eben nicht nur in den medial gezeigten und mit hohem Bekanntheitsgrad versehenen, großen Lagern ( wie zB Dachau ) oder auf dem Schlachtfeld stattfand, sondern im eigenen Bundesland, im eigenen Landkreis, in der unmittelbaren eigenen Nachbarschaft.
Duldung und Wegsehen ist auch ein Aspekt der Unehrlichkeit und Schuld.
"Um seine Zukunft gestalten zu können, muß man die Vergangenheit kennen; auch das ist ein Zeichen der Glaubwürdigkeit" (Dr. A. Merkel 01.05.08 bei der Karlspreisverleihung).
Schon deshalb wäre es ein angemessenes Zeichen der Achtung vor der Leistung und dem Leiden der Kriegsgeneration gewesen,
diesen Teil-Bericht selbst und mit Eifer zu verfassen ! - nicht wahr, Dennis Schnirch ?



genauer kann man sich unter KZ-Gedenkstätte Neckarelz bei Mosbach informieren. Viele Texte und das Bildmaterial wurden dort entnommen.



von Samstag-Früh bis Montag halb Acht war dieser intensiv und demokratisch (!) vorbereitete Tripp ein rein privates Vergnügen
was manche profilbedürftige Eltern und eingige verdeckt agierenden Schülerinnen nicht friedlich ausklingen lassen konnten.

Er war gefüllt mit musikalischen und tänzerischen Highlights (Stephanos Gianneris :D ),
großzügig offerierten Gaumenfreuden am warmen Grillfeuer,
sportlichen Einlagen, historischen Einblicken, vergnüglichen Spots und großem Vertrauensvorschuß (!),
aber auch manchen Absichten und vielen Versprechungen einiger weniger Teilnehmer
- trotz größter Geduld scheint es kaum einen Citoyent mehr zu geben; es ist wohl IN clever zu sein.



zur hp des Initiators