Im Hörsaal der Medizinischen Klinik wurde uns die Universität Ulm
mit ihren vier Fakultäten Ingenieurwissenschaften und Informatik, Mathematik und Wirtschaftswissenschaften, Naturwissenschaften und die Medizinische Fakultät vorgestellt.
Auch einige Studiengänge in den Lebenswissenschaften, wie die Humanmedizin, die Molekulare Medizin, Biochemie und Biologie wurden uns näher gebracht.

Wir Schüler konnten in verschiedene Themengebiete wie zum Beispiel Hämatologie, Onkologie, Alterung, Apoptose, Infektionsforschung, Neurowissenschaften Einblick erhalten.
Dazu wurden wir in Gruppen eingeteilt. Meine Gruppe wurde dem Institut für Physiologische Chemie mit dem Thema Genexpression zugeteilt. Herr Prof Dr Bernd Knöll führte uns in das Forschungsgebiet Genexpression ein.

Wir erfuhren, dass die Maus eine sehr wichtige Rolle in der Forschung für den Menschen spielt.
Mäuse helfen Krankheiten beim Menschen zu erforschen und zu verstehen, da ihre Gene zu ca. 99% zum Menschen identisch sind. Außerdem wurde uns erläutert, warum sich Mausmodelle besser für die Forschung eignen, als Zellkulturen. Diese sind nicht unendlich teilbar und spiegeln oft nicht alle Zell-Zell-Interaktionen wieder. Somit ist die Maus ein genetisch zugängliches Modellsystem, nicht nur für zelluläre Entwicklungsprozesse, sondern auch für pathologische Prozesse beim Menschen.




Unterschieden wird in der Forschung zwischen der „ transgenen“ Maus und der „knockout“ Maus. Durch Injektion eines Gens, in die befruchtete Eizelle, entsteht eine Maus, die ein zusätzliches Gen trägt, eine transgene Maus.

Bei der "knockout" Maus jedoch wird ein bestimmtes Gen gezielt abgeschaltet, indem dieses Gen durch ein mutiertes Gen ausgetauscht und in die Mausembryo-Stammzelle injiziert wird.
Diese genannten Methoden dienen dazu, Krankheiten zu erforschen und zu modellieren. Anwendung fanden sie schon bei Krebs, AIDS, Alzheimer, Typ 1-Diabetes, Bluthochdruck und vielen weiteren Krankheiten.

Genauer angeschaut haben wir uns ein Video eines Mausmodelles für ADHS, in dem das normale Verhalten einer gesunden Maus in einer Box mit dem gestörtem Verhalten einer Maus mit einem defekten Gen, verglichen wurde.

Auch die ethischen Aspekte der Arbeit mit dem Lebewesen Maus wurden von uns Schülern hinterfragt, denn diese muss mit einer wissenschaftlich begründeten Darlegung genehmigt werden.


Danach erfolgte der praktische Teil.
Wir Schüler erhielten eine Führung durch die Labore, konnten selbst Gewebe aus der Bauchspeicheldrüse einer Maus isolieren, diese mit verschiedenen Stoffen färben und unter dem Mikroskop beobachten.

In einem weiteren Labor haben wir uns eine Zellkultur angeschaut.
Die Zellen wurden im Brutschrank bei 37°C kultiviert. Nachdem wir daraus Zellen entnommen und diese mikroskopiert hatten, wurde das Enzym Trypsin hinzugegeben und einzelne Zellen unter dem Mikroskop sichtbar, welche wir dann mithilfe einer Zählkammer gezählt haben.

Im letzten Labor wurde die DNA aus einem Mausohr und Hackfleisch zentrifugiert, isoliert, mit einigen Chemikalien, zb Ethanol, vermischt und somit sichtbar gemacht.


Die Veranstaltung endete mit einer Aussprache zwischen Schülern und Studenten beim zwanglosen Umtrunkvor dem Hörsaal der Medizinischen Klinik.
Alljährlich im Oktober könnt Ihr Euch zu diesem Schülernachmittag anmelden; es ist sehr zu empfehlenswert !