Kann der Abrieb eines Autokatalysators
die Embryonalentwicklung beeinflussen ?
Ja !
Prof Köhler/S. Müller/D. Wolfarth
Solch eine Frage kann Abiturienten des WHG selten beantwortet werden. Wiederum mußte trickreich die Gelegenheit für eine Exkursion freigeschaufelt werden. Dabei ist Praxisnähe an einer Uni oder in der Industrie zu erleben unabdingbar für eine gelungene Ausbildungsentscheidung.
Es bleibt zu hoffen, dass dies - wie an anderen Gymnasien - endlich mit Wohlwollen forciert wird.
M-A. Clauss/ T. Becer B. Chudaszek

Professor Heinz Köhler, der erstmals Versuche mit der Schnecke Marisa cornuarietis durchgeführt hatte, entdeckte zufällig, dass Platin in der Schnecke einen kleinen Hohlkegel ausbildet, anstatt eine nach außen gewundene Schneckenschale zu bilden. Schwermetalle verändern die Wachstumsrichtung des Gehäuses in bestimmten Wachstumsphasen der Embryonalentwicklung. Auch wenn das Gehäuse in den Körper der Schnecke durch das Platin eingestülpt wird, wird die Schnecke in ihren sonstigen Funktionen nicht beeinträchtigt.
Außerdem untersucht er momentan das Verhalten der weißen Schnecken, die, sobald die Sonne scheint, auf hochgelegene Stellen klettern um sich zu kühlen. Herr Köhler vermutet, dass dies an der geringeren Wärmeabstrahlung der Erde und an Luftstömungen liegt.

Er legte uns nahe, eine Idee - die immer den Anfang eines Projekts bildet - beharrlich zu verfolgen, Sponsoren zu suchen, um dann sein Ziel zu erreichen.

In den Laboren erfuhren wir wie die Schnecken weiterhin untersucht werden müssen. Die Exemplare werden in Wachs oder Kunststoff eingegossen, um plane Schnitte machen zu können.
Mit Schneidemaschinen, Mikrotomen, ist es möglich bis zu 5nm-dünne Schnitte zu fertigen. Diese werden anschließend in Wasser getaucht, um sie zu glätten und dann auf einen Objektträger aufgetragen, der dann auf einer Heizplatte getrocknet wird. Das überbleibende Wachs wird mit einem Lösungsmittel entfernt. Je nachdem, welchen Bestandteil der Schnecke man sich anschauen möchte, färbt man diesen mit einem dementsprechenden Farbstoff.
".....Für mich fehlt der Nutzen. Ich finde, man sollte immer ein Ziel vor Augen haben, mit dem wir was anfangen können. Die Aussage 'dies könnte uns einmal bei irgendwas weiterhelfen' ist bedenklich",
meint der wissenschaftliche Nachwuchs!
R. Höfle/N. Erbas (teilweise)
Foto: J. Stöckle
S. Müller



Zeit zum Essen !
Die Meisten entschlossen sich für das „Stammmenü“, welches aus einer Graupensuppe, Putengeschnetzeltem nach Gyros Art und Pommes Frites und einem Blattsalat bestand. 2,75 € für Studenten.
Zur Auswahl standen unterschiedliche Menues u.a. auch vegetarische Varianten. Bevor wir jedoch unser Mittagessen genießen konnten, mussten wir uns erst eine Karte holen um das Essen zeitgemäß digital bezahlen zu können^^ (5€ Pfand für die Karte). Eine enge Treppe führte nach oben, jeder griff sich ein Tablett, reihte sich in die Schlange ein, nahm sich von allem etwas und balancierte das Ganze zu einer Tischreihe. Stop....zwischendurch Salatdressing und Besteck nicht vergessen !
Zum Mittagessen trafen wir auf zwei Biologiestudentinnen, denen wir Fragen über das Studentenleben und das Biologiestudium stellen konnten. Eine der Studentinnen, Nici Janssen, war ehemals Abiturientin am Whg.
Durch sie erfuhren wir beispielsweise, dass das Herz eines Frosches nach seiner Guillotinierung noch 8 weitere Stunden schlagen kann. Oder auch, dass Ameisen von Parasiten befallen werden, welche sie dazu bringen nachts auf einen Grashalm zu klettern und dort zu verweilen bis am nächsten Tag ein Schaf jenen Grashalm mitsamt der Ameise und dem Parasit frisst. Im Schaf legt der Parasit Eier, die das Schaf ausscheidet. Somit schließt sich der Kreislauf, da die neuen Parasiten wieder Ameisen angreifen.
Außerdem stellte uns Nici ihre Bachelorarbeit vor. Diese handelt von der lymphatischen Leukämie. Sie führt einen Versuch durch, bei dem sie die Proteinkette zweier fusionierter Gene in ein Reagenzglas gibt, von Makrophagen fressen und präsentieren lässt. Ihr Ziel ist es, eine Art Gedächtnis der T-Lymphozyten zu entwickeln, wodurch diese T-Lymphozyten später Tumorantigene auf den körpereigenen Krebszellen erkennen und somit auch bekämpfen bzw. abtöten können.
KOMMT BALD - BESCHÄFTIGTE STUDENTIN EBEN
"Gewöhnt Euch daran gemeinsam zu lernen und bringt gute Englischkenntnisse mit, damit Ihr gleich in den ersten Semestern einen obligatorischen Englisch-Test absolvieren könnt. Zusammenfassend kann man sagen, Freude am Thema, Energie und Durchhaltevermögen sind die Garanten für ein gelingendes Studium."
Damit lassen sich auch mal 1500 Seiten für eine Klausur durcharbeiten^^
N. Janssen




Unsere letzte Anlaufstelle war das UKT (Universitätsklinikum Tübingen).
Frau Anne-Christin Schmid erzählte von zwei Krankheitsbildern, die sie untersucht. Zum einen die angeborene Schmerzunempfindlichkeit und zum anderen die Chronischen Schmerzen. Schmerz wird als unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis definiert, bei der eine Gewebeschädigung die Folge sein kann.

S. Weber


Das UKT misst den Schmerz auf subjektiv-psychologischer Ebene. Oder man benutzt die Verhaltensbeobachtung. Dies bezeichnet man als die motorisch-verhaltensmäßige Ebene. Zuletzt gibt es noch die pysiologisch-organische Ebene, die durch Laborwerte und durch den sozialen Schmerz gemessen wird.
Schmerz kann nicht nur durch einen mechanischen Reiz wie Zwicken verursacht werden, sondern auch psychische Ursachen haben. So sind bei sozialer Ausgrenzung - in einem Versuch wurde ein Probant im virtuellen Ballspiel mit zwei anderen systematisch ausgegrenzt und dessen Gehirnaktivität gemessen - die gleichen Gehirnareale aktiv wie bei einem von außen kommenden Schmerzreiz (z.B. Kneifen).
In einem 'gewagten' Selbstversuch fanden wir heraus, dass es zwei verschiedene Arten von schmerzleitenden Nervenzellen gibt. Der erste Schmerz - man steche sich mit einem Stift in den Finger - ist spitz und stechend; er wird von schnell leitenden, myelinisierten Nervenfasern, sogenannten A-Delta-Fasern, an das Gehirn übermittelt; der zweite Schmerz ist dumpf und pochend; er wird von langsamer leitenden nicht-myelinisierten (!) Nervenfasern - C-Fasern - übertragen.

In einem Experiment testeten wir unsere „Schmerzgrenze“ aus, d.h. ab wie viel Gewicht auf einem Punkt der Haut wir den Reiz als schmerzhaft empfinden. Bestimmte chronisch schmerzkranke Patienten würden schon das Reizen der Haut mit einem Wattebausch als äußerst schmerzhaft empfinden.
Unerklärlich erscheint es gesunden Menschen, wie chronisch Schmerzkranke ihr ganzes Leben lang - Tag und Nacht - Schmerzen aushalten können. Frau Schmid stellte uns eine Behandlungsmethode vor, die sie selbst an ihren Patienten anwendet. Die Devise heißt „den Schmerz weglernen“.
Alle Körperteile sind im Gehirn durch verschiedene Areale, die nahe beieinander liegen, repräsentiert. Wenn sich jetzt z.B. das Lippenareal vergrößert und sich über das Handareal schiebt, kann das Schmerzen in der Hand auslösen, auch wenn diese gar nicht da sind (Phantomschmerz). Die Behandlungsmethode besteht darin, das Areal für die Hand im Gehirn wieder zu vergrößern und die Überlagerung rückgängig zu machen, d.h. die Hand durch das Ertasten von Metallplättchen zu stimulieren.
Bemerkenswert ist auch eine Therapie unter Einbeziehung sogenannter Spiegelneurone. Sie wurden von Rizzolatti 1996 an der Universität Parma entdeckt. Wer sich mehr darin einlesen möchte, dem sei zb dieser Link (extern) empfohlen.


K. Schäfer/A. Carle
".....gut, dass wir heut' auch kleine Selbstversuche machen konnten, damit die Informationsflut unseren Kopf nicht abschaltet. - Hier bei Frau Schmid war besonders beeindruckend, wie man heutzutage Schmerz therapiert. Normalerweise bekommt man Medikamente oder Ähnliches, die helfen oder eben nicht. Der Einsatz von Lernprozessen bei der Linderung von Schmerzen ist eine ganz neue Methode."
Am Ende
eines sonnigen Tags kroch langsam die Müdigkeit in uns hoch. Zwar konnten wir durch unser Schulwissen den drei Veranstaltungen gut folgen und nahmen Neues gespannt auf, aber seit etwa 11 Stunden waren wir unterwegs und das zehrte. Wir fuhren zurück in die Innenstadt, noch ein Eis am Neckarufer und ab in die Heimat.
Schließlich waren wir auch neugierig auf die Premiere der ersten Talentshow am WHG; ein seit 10 Jahren verfolgtes Lieblingsprojekt unseres M.R.
V. Vogel/ S. Weber


zum schluß ein persönliches wort:
MEIN ganz besonderer dank gilt

Nici Janssen
und ihrer Freundin

Nici hat hier am whg abitur gemacht
und studiert mit großem engagement,
viel freude und erfolg biologie.
sie hatte spontan zugesagt
meinen abiturienten ihre unmittelbaren,
persönlichen erfahrungen weiterzugeben.
und über ihre außergewöhnliche
bachelor-arbeit zu berichten
DANKESCHÖN ! !       :-)


heute konnte Dima König
leider nur in unseren gedanken
mitreisen



Institut f Evolution u Ökologie




Institute of Medical Psychology
and Behavioural Neurobiology


der initiator dankt
den teilnehmern